Wer ernten will, muss säen!
An diesem letzten heissen Sommertag ist gleich beides angesagt.
Während die Gründüngung, die wegen der späten Getreideernte noch nicht so gut entwickelt ist, bereits wieder dem Winterhafer für das nächste Erntejahr weichen muss, nutzen wir die idealen Bedingungen ebenfalls, um die Speisesoja zu ernten.
Die Gründüngung wird mit dem Grubber flach eingearbeitet und dient so den Bodenlebewesen als Nahrung. Gleichzeitig bereitet der Grubber den Boden ideal vor für die folgende Saat des Winterhafers mit der Säkombination.
Die schöne, krümelige Oberfläche in Kombination mit der noch immer vorhandenen Feuchtigkeit in den tieferen Schichten, sowie die angesagten Niederschläge werden dafür sorgen, dass die Saat bald aufgeht und sich bis zum Winter ein schöner Haferbestand entwickeln kann.
Für die Speisesoja hätten wir gerne noch etwa eine Woche länger schönes Wetter gehabt. Die Blätter sind zwar mehrheitlich abgefallen, was ein Zeichen der Reife ist. Aber noch gibt es relativ viele Körner in den Hülsen, die noch etwas grün sind. Idealerweise wären sie alle braun und rund. Die ideale Dreschreife von rund 15 % Feuchtigkeit ist noch nicht erreicht, trotzdem entscheiden wir uns, den letzten Sommertag zum Dreschen zu nutzen.
Der Bestand ist optimal abgetrocknet, das leider vorhandene Beikraut ebenfalls und auch der trockene Boden erleichtern das Dreschen. Denn das Schneidwerk muss so tief wie möglich geführt werden, um möglichst viele der untersten Hülsen zu „erwischen“. Nach dem angesagten Regen und den tieferen Temperaturen der nächsten Tage wird es wohl nicht mehr richtig abtrocknen, sodass die Ernte danach deutlich erschwert sein wird und die Gefahr der Verschmutzung der Bohnen durch aufgenommene Erde deutlich steigt. Dies könnte schlimmstenfalls die Deklassierung des Ernteguts zu Futtersoja zur Folge haben.
Wir entscheiden uns deshalb für die Ernte bei optimalen Bedingungen und nehmen dafür höhere Trocknungskosten in Kauf.
Es ist ein Kompromiss und ein Abwägen…